Keine Angst vor dem Bewerbungsgespräch

Angst vor dem Bewerbungsgespräch

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Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Angst vor Bewerbungsgespräch
Wie überwinden Sie Ihre Angst vor dem Bewerbungsgespräch?

Angst vor dem Bewerbungsgespräch betrifft fast alle Bewerber. Nicht alle geben es zu, aber feuchte Hände, Herzklopfen und Kurzatmigkeit sind typische Symptome eines bevorstehenden Vorstellungsgespräches. Genau diese Anzeichen sind ein deutliches Zeichen für Nervosität. Oder eben Angst. Genau dieselben körperlichen Merkmale werden nämlich ansonsten nur in Situationen beobachtet, die – ob angenommen oder real – bedrohlich für Leib und Leben sind. Zum Glück steht in einem Bewerbungsgespräch nicht Ihr Leben auf dem Spiel. Dafür aber eine ganze Menge anderer Faktoren: Ihr weiterer Berufsweg, wichtige Entscheidungen, mögliche Chancen. Das reicht, um Ihren Körper in Alarmbereitschaft zu versetzen. Zusammen mit der unbeliebten Prüfungssituation führt diese Angst häufig zu einer Blockade, die ein erfolgreiches und entspanntes Gespräch fast unmöglich macht. In einer solchen Situation verlieren Sie schnell den Mut und erwarten kaum noch etwas von Ihrem Bewerbungsgespräch.

Das muss nicht sein! Auch wenn bei Ihnen die Prüfungsangst besonders stark ausgeprägt ist oder wenn ein wichtiger Job auf dem Spiel steht, können Sie sich durch einfache Tricks von Ihrer Angst befreien. Hier lernen Sie, wie Sie sich Ihrer Angst stellen, anstatt Sie zu verdrängen. Außerdem erfahren Sie, welche Schritte nachweislich dazu beitragen, Ihnen bei weiteren schwierigen Situation Mut zu machen. Die zehn Tipps, die Sie in diesem Artikel finden, sind dabei nur ein Start Ihrer Reise hin zu einem positiven Umgang mit stressigen Situationen. Indem Sie den Weg auch danach weitergehen, können Sie zukünftig angstfrei und selbstbewusst auftreten, auch wenn die Lage noch so furchteinflößend erscheint.

Aber was genau sind eigentlich die Gründe für Angst vor dem Vorstellungsgespräch? Gibt es auch realistische Ängste? Hilft es, den Spieß umzudrehen und Ihre Ängste im Termin aktiv anzugehen? Welche praktischen Übungen helfen bei der Angstbewältigung? Wo können Sie bei schweren Angststörungen Hilfe finden? Lohnt sich ein offener Umgang mit dem Thema Angst oder sollten Sie es lieber für sich alleine bewältigen? Welche Fehler tragen dazu bei, die Furcht vor dem Gespräch noch zu vergrößern? Hier finden Sie erste Antworten auf diese Fragen. Das ist Ihre Möglichkeit, sich gezielt mit dem Problem auseinander zu setzen.

Angst vor Bewerbungsgespräch: Die drei häufigsten Gründe

Warum haben Sie eigentlich Angst? Diese Frage ist häufig gut gemeint, trifft aber unwissentlich einen Nerv: Die meisten Kandidaten haben eigentlich gar keine Ahnung, woher Angst kommt. Genau das ist das Problem. Eine alte chinesische Weisheit lautet: „Kenne deinen Feind.“ Das bedeutet: Nur wenn Sie wissen, wovor Sie eigentlich Angst haben, können Sie dieses Gefühl erfolgreich bekämpfen. Selbstverständlich sind Ihre Gründe individuell. Trotzdem zeigen die drei folgenden Punkte Faktoren auf, die immer wieder zur Angst vor einem Bewerbungsgespräch führen:

  1. Soziale Phobie. Fühlen Sie sich unwohl, wenn Sie eine Präsentation halten, vor Menschen sprechen oder in einer großen Gruppe völlig auf sich allein gestellt sind? Damit sind Sie nicht alleine. Rund acht bis elf Prozent aller Menschen haben Angst davor, im Mittelpunkt zu stehen. Die Symptome sind je nach Umgang und Gewöhnung stärker oder schwächer ausgeprägt.
  2. Erfolgsdruck. Sie haben gerade Ihr Studium oder Ihre Ausbildung abgeschlossen und alle Kommilitonen haben bereits einen Job gefunden? Sie waren immer der oder die Beste und wollen nun diesen Standard mit einem entsprechenden Job halten? Hierbei lastet ein hoher Druck auf Ihrer Schultern, der sich in Angst äußern kann.
  3. Versagensängste. Sie haben schon viele Rückschläge hinter sich und dieses Bewerbungsgespräch ist die erste echte Chance? Sie haben mit niedrigem Selbstwert zu kämpfen, obwohl Sie bereits viele Erfolge verbuchen können? Dann geht es bei Ihrer Angst vor dem Vorstellungsgespräch darum, nicht zu Versagen.
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Was hilft es Ihnen, nun zu wissen, wo Ihre Angst her kommt? Natürlich beseitigt dieses Wissen die Angst noch lange nicht. Allerdings können Sie nun gezielte Maßnahmen ergreifen, um Ihre Denkmuster zu ändern. Nur so ist es möglich, das Thema Angst positiv zu betrachten und nachhaltig zu ändern.

10 Praktische Tipps: Nie wieder Angst im Vorstellungsgespräch

Vielleicht haben Sie im ersten Teil des Artikel bereits Notizen gemacht und wissen jetzt, warum Ihr Magen eigentlich so grummelt, wenn Sie an das Bewerbungsgespräch denken. Das ist eine hervorragende Voraussetzung, um weiter zu machen! Die folgenden zehn Tipps setzen genau da an. Suchen Sie für sich drei Ansätze heraus, die Sie umsetzen wollen.

#1 Darüber sprechen: Freunde, Familie, Vertrauenspersonen

Denken Sie einmal über Ihr letztes Gespräch mit Freunden und Familie über das bevorstehende Gespräch nach. Meistens geht es dabei um die große Chance, die nun vor Ihnen liegt. Gutgemeinte Tipps, eigene Erfahrungen und Ratschläge werden Ihnen erläutert, bis Sie irgendwann gar nicht mehr wissen, was nun richtig und was falsch ist. Anstelle dieser Gespräche ist es hilfreich, wenn Sie offen Ihre Ängste ansprechen. So treffen Sie viel eher auf Verständnis und müssen nicht länger die starke Person mimen.

#2 Vorbereitung: Fakten schaffen Mut

Ein großer Faktor, der Nervosität vor Vorstellungsgesprächen steigert, ist eine fehlende oder unzureichende Vorbereitung. Wenn Sie dagegen fachlich informiert sind und auch einer kurzen Eigenpräsentation nichts im Wege steht, können Sie viel zuversichtlicher in das Gespräch gehen. In diesem Fall verschiebt sich der Fokus zugunsten der Fakten und Ihre Angst verschwindet von selbst.

#3 Neues minimieren: So fühlen Sie sich sicher

Gerade Menschen mit sozialer Angst sind häufig von neuen Situationen überfordert. Im Bewerbungsgespräch kommt aber genau das auf Sie zu: Neue Menschen, neuer Ort, neue Wege. Versuchen Sie daher, diese Faktoren so weit wie möglich zu minimieren. Sprechen Sie vorab telefonisch mit Ihrem Ansprechpartner und fahren Sie die Strecke einmal ab. Alleine das kann schon Wunder bewirken.

#4 Reflektion von Erfolgen: Sie schaffen das!

Falls Sie mit Versagensängsten zu tun haben, hilft etwas, das sich Realitätscheck nennt. Hier nehmen Sie Ihr Versagen – ob real oder tatsächlich erfahren – einmal unter die Lupe. Notieren Sie jeden einzelnen Fall. Dann schreiben Sie daneben, was an dieser Sache als Erfolg gewertet werden kann. So verändern Sie nach und nach die Sichtweise auf Ereignisse und können positiver auf neue Herausforderungen zugehen. Persönliches Versagen ist faktisch sehr selten: Jede einzelne Lage ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

#5 Eigene Ziele setzen: Wie definieren Sie Erfolg?

Erfolgsdruck kann Ängste auslösen. Aber was ist für Sie persönlich eigentlich Erfolg? Vielleicht haben viele Ihrer Freunde und Kollegen vielleicht bereits in ähnlichen Jobs durchgestartet. Ist das allerdings auch wirklich Ihr Ziel? Wenn der einzige Erfolg in einem Bewerbungsgespräch darin besteht, den Job zu bekommen, können Sie enttäuscht werden. Wenn Sie sich dagegen konkrete Ziele wie bestimmte Informationen, eine gelungene Gehaltsverhandlung oder ein entspanntes Gespräch setzen, können Sie viel effizienter auch daran arbeiten.

#6 Was könnte als Schlimmstes passieren?

Diese kleine Frage hat das Potenzial, viele Ängste in Luft aufzulösen. Nehmen Sie sich die Zeit und schreiben Sie auf, was alles als Schlimmstes passieren könnte und welche Folgen das hätte. Plötzlich werden Sie sehen: Alle diese Folgen sind in der Realität gar nicht so schwerwiegend, wie in Ihrem Kopf. Sortieren Sie alle diese Ideen außerdem nach der Wahrscheinlichkeit des Eintritts. Und plötzlich merken Sie: Es gibt eigentlich sehr wenig wirklich zu befürchten.

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#7 Professionelle Hilfe bei Prüfungsangst

Manchmal helfen alle Tricks und Tipps einfach nicht dabei, die Angst vor dem Bewerbungsgespräch zu bewältigen. Spätestens wenn dieses Gefühl schon mehrmals zu einem Blackout geführt hat, ist es Zeit für professionelle Hilfe. Hier können Ihnen auch Freunde und Familie kaum weiterhelfen, im Gegenteil: Manchmal verschlimmern die gutgemeinten Ratschläge eine Situation zusätzlich. Sprechen Sie daher Ihr Problem beim Arzt Ihres Vertrauens an, der Sie an eine Fachperson überweisen kann.

#8 Atemübungen und Entspannungstechniken

Direkt vor dem Termin liegen die Nerven blank. Daher hilft es, auf kleine Übungen zurückgreifen zu können, die Sie auch in der Öffentlichkeit ohne großes Aufsehen ausführen können. Eine Übung besteht zum Beispiel darin, nacheinander Nacken, Schultern, Arme, Hände, Bauch, Rücken, Gesäß und Beine erst für vier Sekunden anzuspannen und dann für vier Sekunden zu entspannen. Oder Sie nutzen eine Atemtechnik nach dem 7-4-9 Prinzip: Atmen Sie sieben Sekunden lang tief ein, halten Sie die Luft für vier Sekunden und atmen Sie vollständig für neun Sekunden aus. Das Ganze kann bis zu 20 Mal hintereinander wiederholt werden.

#9 Sport: Das Prinzip von Anspannung und Entspannung

Einen ähnlichen Effekt wie die Atem- und Entspannungstechniken hat Sport. Allerdings profitieren Sie bei regelmäßigem Sport von einem dauerhaft robusterem Nervenkostüm und weniger negativen Gefühlen. Das liegt daran, dass insbesondere bei Ausdauersportarten Stresshormone abgebaut werden. Morgens vor dem Vorstellungsgespräch eine Runde laufen zu gehen, hat daher viele positive Effekte.

#10 Herausforderung statt Rückzug

Das Gefühl Angst bringt Menschen natürlicherweise dazu, sich zurückzuziehen. Wenn Sie in einer lebensbedrohlichen Situation sind, ist dies auch sehr sinnvoll. In einem Vorstellungsgespräch dagegen hilft die Flucht nach vorn. Stellen Sie aktiv Fragen, erkundigen Sie sich nach der Möglichkeit eines Rundgangs und ihren Kollegen. Je offensiver Sie mit der Situation umgehen, desto weniger können Sie von negativen Emotionen überwältigt werden.

Fehler vor dem Bewerbungsgespräch: So schüren Sie die Angst

Neben allen Tipps und Tricks, die Sie anwenden können, um Ihr Selbstbewusstsein vor einem Vorstellungsgespräch zu stärken, gibt es auch Fehler, die das alles wieder zunichte machen. Manchmal ist das gar keine Absicht. Achten Sie trotzdem darauf, nicht in eine der folgenden Fallen zu tappen:

  • Mangelnde Vorbereitung. Wenn Sie genau wissen, dass Sie viele Fragen gar nicht beantworten können, trägt dies viel dazu bei, Ihre Nervosität zu steigern. Gerade als ängstlicher Kandidat ist eine gute Vorbereitung daher ein Muss.
  • Recherche in Foren. Foren im Internet sind eine Fundgrube für Mythen, Vorurteile und extreme Meinungen. Hier finden Sie garantiert alles Negative, was es rund um Bewerbungsgespräche zu wissen gibt. Verschwenden Sie daher keine Zeit damit, sich in Foren über das Gespräch zu informieren.
  • Mehrere Vorstellungsgespräche kurz hintereinander. Manchmal geht es nicht anders, wenn Sie jedoch die Wahl haben, dann lassen Sie zwischen zwei Terminen mindestens eine Woche verstreichen. So können Sie sich immer auf einen Termin konzentrieren.
  • Falsche Gesprächspartner. Auch hier gilt Vorsicht: Es gibt Freunde, die sind als Mutmacher nicht gerade geeignet. Auch wenn Sie sonst gerne zusammen Zeit verbringen: Besser nicht vor einem Bewerbungsgespräch.
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Achten Sie darauf, nicht unbewusst durch einen der obigen Fehler Ihre Mühen wieder zunichte zu machen. Es gibt unbewusste Trigger, die das Potenzial haben, Ängste an die Oberfläche zu holen. Der beste Ratgeber ist Ihr Bauchgefühl. Hören Sie darauf.

Angst vor Bewerbungsgespräch: Immer noch da?

Letztlich liegt die Entscheidung bei Ihnen. Sich Ängsten zu stellen, ist nie angenehm. Allerdings verbirgt sich dahinter meistens ein großes Potenzial. Genau das sollten Sie im Blick behalten und ihre Ängste verschwinden von selbst. Bleiben Sie am Ball und setzen Sie die Tipps praktisch um. Dann dürfen Sie sich beim nächsten Bewerbungsgespräch über Ihr neues Selbstbewusstsein freuen. Viel Erfolg!

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