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Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

VorstellungsgesprächHerzlichen Glückwunsch, Ihre Bewerbung hat Ihren Wunsch-Arbeitgeber überzeugt. Woran Sie das erkennen?

Weil soeben die Einladung zum Vorstellungsgespräch bei Ihnen auf den Tisch oder ins E-Mail-Postfach geflattert ist. Sie stehen nun als vor Ihrer finalen Chance, Ihren Traumjob zu ergattern und haben Panik? Dann verrät Ihnen jetzt der Personalleiter höchst persönlich, was er von Ihnen hören möchte und was besser nicht.

Zielgerade oder kurz vor dem Abgrund. Welches Bild beschreibt die Situation in einem Vorstellungsgespräch am besten?

Personalleiter: Genial finde ich beide Bilder. Sagen wir einmal so. Wir als Unternehmen möchten denjenigen, den wir bis dato nur vom Papier kennen, einfach mal persönlich kennenlernen, um zu kucken ob neben der Qualifikation, die er mitbringt, auch die Chemie passt. Zielgerade und Abgrund ist indes wohl eher das Bild, das Bewerber selbst vor Augen haben. Die einen marschieren – geprägt von Selbstsicherheit und dem Gefühl, dass sie auf der Zielgeraden sind – ein und andere sehen aus, als hätten wir sie dazu eingeladen, sich an den Abgrund zu stellen.

Das heißt, das stark gegensätzliche Bild ist eigentlich aus dem Gefühl des Bewerbers heraus?

Personalleiter: Ich denke schon. Das hat viel mit der Persönlichkeit des Bewerbers zu tun, aber auch mit dem Alter und der Erfahrung. Die „Normalos“ sind mir übrigens – um gleich die nächste Frage vorwegzunehmen – am allerliebsten.

Und was sind Normalos?

Personalleiter: Diejenigen, die gerne am Anfang nervös sein dürfen, weil die Situation dies grundsätzlich einfach so im Menschen bewirkt, und die dann aber ruhiger werden.

Wird man im Vorstellungsgespräch echt ruhiger?

Personalleiter: Natürlich geht das. Im Grunde ist der Hauptteil eines Vorstellungsgesprächs ja ohnehin vorhersehbar. Die meisten Fragen sind Standard, auf die man sich leicht vorbereiten kann. Eigentlich sollte man vor diesem Hintergrund wirklich genug Zeit haben, um sich darauf vorzubereiten, sich bestmöglichst zu verkaufen. Denn natürlich ist ein Vorstellungsgespräch auch ein Verkaufsgespräch – nämlich der eigenen Fähigkeiten und Leistungen.

Verkaufen ohne die Zielflagge zu schwenken, stelle ich mir schwierig vor.

Personalleiter: Dann sind Sie eben dieser Typ Mensch, der lässig die Zielflagge schwingt und dies authentisch tut. Sich im Vorstellungsgespräch zu verkaufen, bedeutet auch, sich selbst zu präsentieren wie man ist. Natürlich nicht als Partyfan auf Mallorca oder als Gangsterrapper, aber die Grundzüge des Menschen sollten doch erkennbar sein.

Und wie kitzeln Sie diese heraus?

Personalleiter: Dafür gibt es leider kein pauschales Kochrezept. Mit dem einen Bewerber ist ein Smalltalk sogar über seinen Beruf nötig. Dann weiß ich, ich habe einen gesunden Workaholic vor mir, der seinen Job liebt und lebt. Etwas Besseres kann mir als Personalleiter eigentlich nicht passieren. Grundsätzlich ist es schwieriger, je verschlossener der Bewerber ist.

Und was raten Sie denjenigen, die einfach von Natur aus schon zu den Ruhigeren zählen?

Personalleiter: Seien Sie wach! Natürlich wird ein ruhiger Mensch hier nicht die Show hinlegen. Das erwartet doch auch keiner. Aber gerade ruhige Menschen neigen dazu, fast ein wenig verschlafen zu wirken und genau das darf nicht passieren. Mit einem ruhigen und besonnenen Wesen Fragen zu beantworten, eine Kommunikation bzw. Interaktion aufzubauen so dass eine angenehme Gesprächssituation entsteht, das ist die Stärke eines ruhigen Menschen.

Also geht es bei der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch auch darum, seine eigenen Stärken zu zeigen.

Personalleiter: Ganz genau. Zeigen Sie mir, wer Sie sind. Schriftlich haben Sie das bereits getan bzw. offensichtlich so erfolgreich umgesetzt, dass wir als Unternehmen mit Ihnen sprechen wollten. Natürlich hilft es diese Gedanken im Kopf zu bewahren. Zudem sollte man sich klar darüber werden, was eigentlich die persönlichen Stärken sind. Denn das ist ganz sicher eine Frage im Vorstellungsgespräch.

Gibt es denn noch ganz sichere Frage?

Personalleiter: Die Stärken-Schwächen-Frage ist bei mir ebenso der Klassiker wie die Frage nach dem warum Sie und kein anderer. Aber das können Sie in einem Spezial-Kapitel zu dem Thema Fragen im Detail nachlesen.

Wie sollen sich Bewerber am besten vorbereiten.

Personalleiter: Miteinander. Das stille Kämmerlein muss jetzt definitiv verlassen werden, denn ein Vorstellungsgespräch erfolgt mündlich. Es bedeutet Kommunikation. Es bedeutet Interaktion. Alles, was der Bewerber sich während der Vorbereitung aneignet, muss verbalisiert werden können. Das heißt auch, dass im allerbesten Fall ein Vorstellungsgespräch zu Testzwecken simuliert wird.

Guter Tipp. Hoffentlich gibt es den richtigen Gesprächspartner.

Personalleiter: Je kritischer und gemeiner das private Gegenüber ist, desto leichter wird es der Bewerber im Vorstellungsgespräch haben, denn: Wir sind ja keine Unmenschen und möchten niemanden in die Pfanne hauen.

Was ist für Sie ein erklärtes No-go beim Vorstellungsgespräch?

Personalleiter: Da gibt es gleich drei Dinge: (1) Unpünktlichkeit. (2) Ein Kaugummi im Mund. (3) Die Unfähigkeit, das Gegenüber ausreden zu lassen. Wenn eines dieser No-gos eintritt, dann kann der Bewerber eigentlich schon auf dem Absatz kehrtmachen und wieder nach Hause fahren. Da dies alles keine unmöglich einzuhaltenden Dinge sind, ist das das Minimum, was ich von einem Bewerber erwarte.

Was macht für Sie das perfekte Vorstellungsgespräch aus?

Personalleiter: Wenn ich nach dem Gespräch das Gefühl habe, dass es ein angenehmes Gespräch und ein aktiver Dialog war, bin ich schon glücklich. Wenn dann noch etwaige offene Fragen zu meiner Zufriedenheit geklärt werden könnten, stehe ich fast schon vor dem Schrank mit den Arbeitsverträgen.

Gutes Stichwort. Wie lange dauert es denn, bis ein Bewerber Bescheid bekommt?

Personalleiter: Das hängt davon ab, wie viele Bewerber ich zum Gespräch geladen habe. Meist kann ich aber genau diese Auskunft auch schon beim Gespräch weitergeben. Dann sollten drei Tage aufgeschlagen werden, um die Entscheidung zu finalisieren. Ich persönlich halte es auch immer so, dass ich erst dann allen Bewerbern eine Absage schicke, wenn der Auserwählte den Arbeitsvertrag unterschrieben hat. Das dauert dann eben ein paar Tage. Ich weiß, diese Tage sind quälend, aber wir sind schon bemüht, die Wartezeit so kurz wie möglich zu halten. Auch sind wir froh, wenn Bewerber nicht nochmal explizit nachfragen. Das raubt letztlich nur Zeit und bringt nichts.

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